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Neues vom Wonderfitz

Dr Wonderfitz vom 6.5.2025 im Gäubote:

Hoimetaberau,

au wenn onsere Streuobschtwiese am Schönbuchrand für Naturaposchtel aus dr Schwobemetropole wie a Offebarong erscheinet, isch des barocke Oberland mit seiner hüglig-wellige Endmoränelandschaft scho a weng näher am Paradies! Des hot dr Wonderfitz deutlich gspürt, wie er rond om de Federsee ond de heilige Berg Busse gradelt isch. Ond en dere ghobene Stimmong hot’s ihn magisch an selles Örtle zoge, wo mittle em Weltkrieg vor heuer genau 110 Johr sei herzensguete Muetter als 16. Kendle vom Rösslewirt auf d Welt komme isch. Sei Freundin Conni von dr Radler-Äpp hot ihn zwar gwarnt, er dät jetzt ziemlich weit sei Tour verlasse (vgl. dr Wonderfitz vom 28.3.2024), aber dr Kerle isch nemme zom Bremse gwese ond hot den riesige Omweg oifach en Kauf nemme welle! Ond wie er mittle em Dörfle des prächtig en Schuss ghaltene Rössle hot stande sehe, isch ihm fascht dr Schnaufer wegbliebe. Aus seiner Kendheit isch ihm des Anwese mit dr Wirtschaft, em Bauregärtle ond em Stall, wo er manches Mol mit de Vetterle spielt hot, wie a uralts Gemäuer vorkomme, ond jetzt stoht des grad wie a Schlössle do! Ond des en Zeite, wo überall em Ländle die Dorfwirtschäftle sterbet!

Koi Mensch isch em Flecke auf dr Stroß gwese („gsai“ auf Oberschwäbisch), aber wie dr Wonderfitz mit seim Rädle oms Haus kurvt, kommt doch ebber aus dr hentere Tür. Zom Glück erkennt mr sich au noh noch 20 Johr blitzschnell als d Verwandtschaft aus em Onderland ond als d jetzige Rösslewirte, wo seiner Zeit s Franz-Vetterle geheiret hot! Ond so ganz oschwäbisch „spontan“ schwätzt mr no en der Wirtsstub bei re Radlerhalbe über die alte Zeite. Bsonders aber über des originellschte Mitglied von dr ganze Sippe, die Dande Rosa. Dr Wonderfitz sieht se noh leibhaftig vor sich, wie se mit ihrem von dr Feldarbeit bucklige Rücke über de Hof en Stall ghaatschet isch. Ihr Traumberuf wär „Kloschterfrau“ gwese, aber weil des bei ihr mit de strenge klöschterliche Zeitabläuf net ganz basst hot, hot d Oberin des Mädle noch dr Probezeit oifach wieder hoimgschickt.

Drnoch hot se ihrer Lebtag als Magd auf em elterliche Sach gschafft, wo ihr ältere Schweschter als Erbbäure zamme mit ihrem Mann, ame Schmied aus dr Nochbergmoind, omtrieba hot. Do isch’s halt net so aufgfalle, wenn se mol zom Veschber net pünktlich do gwese isch, weil se des ond sell noh ganz gschwend hot mache müsse. Net bloß mit ihre abgschaffte Händ hot se gnuahlet ond gwuahlet, sondern obends ond em Winter ellelange Brief an d ganze Verwandtschaft gschriebe ond drzue als knitze Bauredichtere viele Gedichtle selber verfasst ond bei Hochzeite ond Feschtle em Saal vom Rössle auswendig vortrage.

D Rosa isch jo, wie gsagt, a arg Fromme gwese, hot ihrer Lebdag die Lourdesgrotte am Kirchberg mit frische Blümle gschmückt ond au die Todkranke nächtelang mit Wache ond Bete auf ihrem letzschte Weg begleitet.

Ihr zwoitgröschter Wunsch, dass a Büble aus dr Verwandtschtaft mol em Tübinger Wilhelmstift ond em Rotteburger Prieschterseminar landet, isch leider net erfüllt worde. Ihrem Dutzend Neffe hot se scho als ABC-Schütze d „Gretchenfrog“ gstellt: „Get (oberschwäbisch für „gell“), du witt doch sicher amol a Haierle weare?“ (im Oberschwäbischen ist der katholische Priester das „Haierle“, das „Herrlein“).

Ond wie ganz am Schluss dr jüngschte Bua von ihrer kloine Schweschter an dr Roih gwese isch, hot der treuherzige Erschtklässler zur Gaude von älle Große gmoint: „Noi, des mag i net, weil i do koi Schätzle han derf!“ Womit mol wieder bewiese isch, dass Kender ond d Narre d Wohret saget,

moint dr Wonderfitz